Die weibliche B-Jugend des Buxtehuder SV hat das Viertelfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft in eigener Halle gegen den HC Leipzig mit 32:36 (12:19) verloren – aber trotzdem ein wirklich großes Spiel abgeliefert.
Die Ausgangslage war nicht die beste, innerhalb einer Woche verlor der BSV zwei Spielerinnen aus der Stamm-Sieben: Maria Martyn erlitt im Achtelfinal-Rückspiel gegen den Frankfurter HC in der Schlussminute einen Anriss des hinteren Kreuzbandes, Kreisläuferin Carlotta Fröhlich riss sich zum Ende des Abschluss-Trainings das vordere Kreuzbandes. Beide werden lange ausfallen.
Aber wie sagt man so schön: In einer solchen Situation werden neue Heldinnen geboren. Und so geschah es am Samstag in der Halle Nord tatsächlich. Kreisläuferin Tessa Pieperjohanns machte das Spiel ihres Lebens, erzielte 16(!) Tore ohne einen Fehlwurf, davon 9 sicher verwandelte Siebenmeter. Amelie Schulze, die die ganze Saison überwiegend in der 2. weiblichen B-Jugend gespielt hatte, übernahm in der 2. Halbzeit im linken Rückraum Verantwortung, bewies Mut und erzielte drei Tore.
Der BSV startete etwas schwer in die Partie, lag nach 8 Minuten mit 3:10 zurück. Trainer Dirk Leun nahm eine Auszeit. Der BSV hatte große Probleme mit dem Rückraum des HCL: Links Marlene Tucholke, 1,91 Meter groß und mit der Empfehlung von 60 Saisontoren in der 2. Liga, daneben die Jugend-Nationalspielerinnen Lisa Lammich und Meggan Rusko. Dieses Trio hat eine beeindruckende Qualität, ist auch erst Wahl in der Leipziger A-Jugend, die am kommenden Wochenende beim Final Four in Buxtehude auf die BSV-A-Jugend treffen wird.
Nach der Auszeit steigerte sich der BSV. Eine Schlüssel-Szene ergab sich nach etwa 20 Minuten. Erstmals schaffte es da die BSV-Abwehr, den Leipziger Angriff ins Zeitspiel zu bringen, die Fans klatschten begeistert. Zur Pause stand es dennoch 12:19.
Die 2. Halbzeit aber sollte eher dem BSV gehören. Unter dem Jubel der knapp 250 Zuschauer in der Halle Nord holte das Team des Trainer-Gespanns Dirk Leun und Maike Kaftan Tor um Tor auf. Fünf Minuten vor dem Ende erzielte Tabea Gerkens, Kreisläuferin aus der C-Jugend, mit ihrem zweiten Treffer das 28:31. Jetzt schien sogar noch ein Remis möglich. Doch der Favorit setzte sich am Ende mit 32:36 durch.
Für den BSV ein insgesamt respektables Ergebnis, das Rückspiel ist bereits am kommenden Donnerstag (Himmelfahrt) in Leipzig. Auch wenn der HCL-Nachwuchs die wesentlich besseren Chancen auf das Erreichen des Final Four hat, bekommt die BSV-B-Jugend noch einmal ein Spiel, um sich auf hohem nationalen Niveau zu beweisen und weiter zu entwickeln. Den Zuschauern in der Halle Nord und den beiden Trainern hat das Spiel ihrer B-Jugend jedenfalls sehr gut gefallen. Was noch auffiel: Beide Teams hatte eine starke Rechtsaußen: Beim BSV erzielte Josephine Witte 7 Tore, für Leipzig markierte Jana Walther gar 8 Treffer.
Für den BSV spielten: Tieneke Sobanja, Mathilda Lichtmess; Tessa Pieperjohanns (16/9), Josephine Witte (7), Amelie Schulze (3), Sarah-Lena Roy (2), Tabea Gerkens (2), Leni Stolle (1), Mila-Marie Holst (1), Pia Pöttker, Paula Mews, Caja Sundermann, Berrit Martens.