Wer hätte das gedacht? Die weibliche B-Jugend des Buxtehuder SV schafft im Viertelfinal-Rückspiel beim HC Leipzig nach großem Kampf und hohem Rückstand noch ein Remis (28:28) und verabschiedet sich erhobenen Hauptes aus dem Wettbewerb um die Deutsche Meisterschaft.
Die Mannschaft des Trainer-Gespanns Dirk Leun und Maike Kaftan lag in Leipzig zur Halbzeit vermeintlich aussichtlos mit 11:18 hinten, wenig später gar 12:21. Da betrug der Rückstand – nach der Heim-Niederlage im Hinspiel (32:36) – insgesamt schon 13(!) Tore. Doch die BSV-Mädels zeigten große Moral und unbändigem Kampfgeist. Der Lohn: Nach einer beeindruckenden Aufholjagd stand es vier Minuten vor dem Ende 28:27 – für den BSV. Mehr sollte dem Buxtehuder Nachwuchs dann jedoch nicht mehr gelingen, auch weil noch zwei Gegenstoß-Chancen vergeben wurden. Am Ende reichte Leipzig ein 28:28-Remis zum Einzug ins Final Four.
BSV-Trainer Dirk Leun war dennoch richtig stolz auf seine Mannschaft: „Respekt, dass wir einen solchen Rückstand noch auswärts gedreht haben.“ Ein toller Saisonabschluss, wir konnten in der 2. Halbzeit noch mal zeigen, was uns stark macht.“
Der BSV hatte es erst mit einer defensiveren Abwehr-Variante probiert, setzte später dann den Leipziger Rückraum viel offensiver unter Druck. Leipzigs Top-Spielerin Marlene Tucholke war dennoch kaum zu stoppen. Die 1,91 große Rückraumlinke, die in dieser Saison bereits 60 Tore in der Zweitliga-Mannschaft des HCL erzielte, traf im Rückspiel allein 12mal.
Wer nun vermutet, dass die Buxtehuder Aufholjagd dadurch begünstigt wurde, dass Leipzig in der 2. Halbzeit viel durchgewechselt hat, der irrt. Selbst Marlene Tucholke musste fast durchspielen. Dirk Leun: „Wir haben – trotz körperlicher Unterlegenheit – tollen und erfolgreichen Handball gespielt. Es war von beiden Seiten ein Jugendspiel auf hohem Niveau.“
Ein Sonderlob gab es von Dirk Leun für Sarah-Lena Roy, die „ihr bestes Saisonspiel“ gemacht hat und mit sieben Tore aus dem Rückraum beste BSV-Torschützin war. Der Trainer erinnerte zugleich daran, dass sein Team in den beiden Viertelfinals auf die beiden verletzten Leistungsträgerinnen Maria Martyn und Carlotta Fröhlich verzichten musste, ebenso wie auf die langzeitverletzte Lolle Schlemminger.
Für den BSV spielten: Tieneke Sobanja, Mathilda Lichtmess; Sarah-Lena Roy (7), Leni Stolle (5), Josephine Witte (5), Tessa Pieperjohanns (4/3), Pia Pöttker (3), Paula Mews (2), Amelie Schulze (3), Mila-Marie Holst (1), Tabea Gerkens, Caja Sundermann, Mia Schäfer.