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35 Minuten hält der BSV beim Meister mit

Ein dezimierter Buxtehuder SV hat am Donnerstagabend mit 24:42 (12:16) deutlich beim Deutschen Meister HB Ludwigsburg verloren. Ohne sechs Spielerinnen und mit vier A-Jugendlichen reiste der BSV Richtung Süden und nahm sich mit Blick auf das Torverhältnis kein zu hohes Endergebnis vor. Der personelle Aderlass machte sich in der 2. Halbzeit aber bemerkbar.

Ohne Laura Kuske, Lotta Heider, Levke Kretschmann, Isa Ternede (alle krank), Maja Schönefeld und Jolina Huhnstock (beide verletzt) trat der Buxtehuder SV beim Deutschen Meister und Champions-League-Teilnehmer HB Ludwigsburg an. Durch die personell schwere Situation und einem europäischen Top-Team als Gegner waren die Vorzeichen alles andere als gut.

Zwar lag der BSV schnell mit 2:5 hinten, doch die Abwehrleistung steigerte sich mit einer starken Sophie Fasold im Tor dahinter. Anika Hampel und Charlotte Kähr verkürzten dadurch und fingen an, den Tabellenführer zu ärgern. Das Aluminium des Ludwigsburger Tores verhinderte gleich mehrfach einen möglichen Ausgleich oder sogar eine Führung für die Gäste. Davon ließ sich aber Lin Lück nicht verunsichern und das Buxtehuder Nachwuchstalent schweißte gleich zwei Mal aus dem Rückraum die Harzkugel zu ihren ersten Bundesliga-Treffern ins Tor der HBL – da waren 18 Minuten gespielt und der BSV mit 8:9 hinten.

Wie gnadenlos der Champions-League-Teilnehmer einfache Fehler bestraft, zeigte sich in den Minuten danach und als Antje Döll nach starkem Zuspiel per Tempogegenstoß die Führung für die Gastgeberinnen wieder auf vier Treffer erhöhte. BSV-Trainer Dirk Leun holte seine Mannschaft zur Auszeit zusammen und justierte etwas. Mit dem Wiederanpfiff kam die 18-jährige Aida Mittag zu ihren ersten Bundesligaminuten. Nur drei Minuten später folgte auch gleich der erste Treffer von Mittag.

In einer guten ersten Spielhälfte parierte Sophie Fasold acht Mal (32 Prozent), allerdings stand ihre Gegenüber mit Nicole Roth (42 Prozent) ebenfalls bei acht Paraden und trieb den Buxtehuder Angriff zur Verzweiflung. Auf zwei Treffer kamen die Gäste in 34. Minute durch ihre Toptorschützin Maj Nielsen noch mal heran, danach folgte der Bruch. Ein Bruch, der durch mehrere technische Fehler hintereinander schnell zur Entscheidung führte. Das Team Buxtehude musste einen 0:6-Lauf hinnehmen und sah sich einem 16:25 nach 40 Minuten gegenüber.

Leun bemängelte in der Auszeit das zwanghafte Anspielen an den Kreis in der Offensive und die damit verbundenen Ballverluste, die der Deutsche Meister zu einfachen Toren nutzte. Mit dem hohen Rückstand schwanden die Kräfte bei den Gästen und die starke Deckung der ersten Halbzeit fand jetzt keinen Zugriff mehr. Gleichzeitig nutzte der BSV-Trainer das für den Einsatz der anderen beiden Talente:

Lilly Frey kam ab der 44. Minute zu ihrem zweiten Bundesliga-Einsatz und die 17-jährige Leni Stolle gab ihr Debüt auf Rechtsaußen in der 51. Spielminute. Frey scheiterte mehrfach an Nicole Roth, während Stolle ihren ersten Einsatz nach 55 Minuten mit ihrem ersten Bundesliga-Tor krönte.

Für das letzte Spiel vor einer einmonatigen Pause am kommenden Mittwoch beim Thüringer HC hofft Dirk Leun auf die Rückkehr aller erkrankten Spielerinnen.

Dirk Leun: „In der ersten Halbzeit haben wir noch einiges vor dem Tor liegen gelassen, dennoch war ich mit dem Halbzeitergebnis sehr zufrieden. Dann haben wir kurz nach der Pause einen völligen Bruch und kommen mit der Abwehrumstellung von Ludwigsburg überhaupt nicht zurecht. Am Ende machen wir sehr viele unnötige Fehler, weshalb mich das Ergebnis in der Höhe ärgert. Wir haben hier vier A-Jugendliche heute dabei gegen eine Champions-League-Mannschaft, das muss man auch entsprechend einordnen. Die vier haben ihre Aufgabe gut gemacht.“

Isabelle Dölle: „Wir waren mit der 1. Halbzeit sehr zufrieden. Dann hatten wir die Hoffnung, dass wir die zweite Halbzeit auch ähnlich hinbekommen. Das ist uns leider überhaupt nicht gelungen. Man konnte sich heute über die ersten Tore unserer jungen Spielerinnen freuen. Nichtsdestotrotz ist die zweite Halbzeit nicht das gewesen, was wir von uns selbst erwarten.“

Buxtehude spielte mit:

Ylva Tants, Sophie Fasold; Larissa Kroepel, Maj Rika Nielsen (7/3), Leni Stolle (1), Anika Hampel (5/2), Isabelle Dölle (1), Lilli Frey, Charlotte Kähr (3), Aida Mittag (1), Cara Reiche (1), Cara Hartstock, Teresa von Prittwitz (1), Lin Lück (2)

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