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BSV erzwingt das Entscheidungsspiel

Foto: Marko Unger

Was für ein Krimi am Samstagabend in der Zwickauer Stadthalle: Der Buxtehuder SV gewinnt mit 26:25 (11:14) gegen den BSV Sachsen Zwickau, gleicht damit die Play-Down-Serie zum 1:1 aus und erzwingt ein entscheidendes Spiel 3 in der heimischen Halle Nord am kommenden Samstag (3. Mai) um 16 Uhr! Der BSV braucht dafür seine lautstarken Fans im Rücken, der Ticketverkauf läuft ab sofort.

Der Samstagsabend-Krimi im öffentlich-rechtlichen TV hätte in Sachen Spannung nicht mehr anzubieten gehabt als dieses Spiel 2 der Play-Downs zwischen Zwickau und Buxtehude. Vor 1639 Zuschauern und einer tollen Stimmung aus beiden Fanlagern, die dem Duell mehr als würdig war, entwickelte sich eine heiße Partie.

Die Buxtehuderinnen gerieten früh in Rückstand, weil ihnen vorne zu viele technische Fehler unterliefen und die Defensive gravierende Probleme mit Zwickaus Spielmacherin Blanka Kajdon hatte. Die Polin stellte nach acht Minuten die Anzeigetafel auf 5:3. Die mitgereisten Fans aus Buxtehude peitschten ihr Team lautstark aus dem Gästeblock nach vorne und bestaunten beim Treffer zum 8:9-Anschluss durch Jolina Huhnstock einen schönen Spielzug. Im Anschluss hatten die Norddeutschen drei Mal die Möglichkeit zum Ausgleich oder sogar um selbst in Führung zu gehen, belohnten sich jedoch nicht.

Fünf Minuten ohne eigenen Treffer der Gäste bestrafte aber auch Zwickau nicht konsequent genug, sodass es mit einem 12:14 aus Buxtehuder Sicht in die Pause  ging – eigentlich. Denn als die Teams aus der Kabine kamen, holten sich die beiden Unparteiischen die Trainer beisammen und erklärten, dass ein Tor auf der Anzeigetafel gewertet wurde, welches eigentlich von ihnen abgepfiffen wurde. Nach einem kurzen Gespräch nickten beide Seiten die Situation ab und es ging mit 11:14 weiter.

Davon beirren ließen sich die Buxtehuderinnen keineswegs. Lotta Heider stellte mal eben im Alleingang mit drei Treffern den 14:14-Ausgleich her und ab jetzt war es eine völlig offene Partie. Nach der Heimspielniederlage in Spiel 1 war Buxtehude zum Siegen verdammt, um nicht in eine weitere Serie gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen gehen zu müssen.

Anika Hampel war es, die nach 45 Minuten dann endlich die ersehnte erste Führung für die Buxtehuderinnen per Siebenmeter erzielte (21:20). Dazu parierte Sophie Fasold in dieser Phase zahlreiche Bälle und gab ihrem Team überhaupt die Möglichkeit zur Aufholjagd. Es zeichnete sich ein Krimi ab und nach dem Spielverlauf sahen viele der Zuschauer schon eine Verlängerung kommen, denn einen Sieger musste es geben.

Die Deckung der Gäste war eine völlig andere im Vergleich zu Spiel 1. Insbesondere Eigengewächs Lin Lück war in gefühlt jedem Zweikampf zur Stelle und ließ Gegenspielerin Kaho Nakayama verzweifeln. Damit riss die 19-Jährige ihre Mannschaftskameradin gleich komplett mit. Währenddessen ließen bei Zwickau allmählich die Kräfte nach, da die Sachsen dezimiert antraten und unter anderem auf Arwen Gorb verzichten mussten.

Dennoch kochte die Stadthalle noch mal, als Marloes Hoitzing und Blanka Kajdon 38 Sekunden vor dem Ende das Ergebnis auf 25:25 stellten. Jetzt war es an der Offensive des Buxtehuder SV gelegen, ob eine Verlängerung nötig wäre oder das Team Buxtehude ein Spiel 3 in eigener Halle bekommt. Die Entscheidung sollte durch einen Strafwurf nach Ablauf der Spielzeit fallen: Nach fünf verworfenen Siebenmetern auf Seiten der Gäste nahm sich Isa Ternede den alles entscheidenden Wurf und zitterte ihn zum 26:25-Sieg ins Tor. Der Jubel in blau-gelb kannte keine Grenzen – die Wiederauferstehung nach der Heimniederlage war da!

Damit sicherten sich die Buxtehuderinnen ein alles entscheidendes Heimspiel und Spiel Nummer 3 in der Play-Down-Serie am kommenden Samstag, 3. Mai, um 16 Uhr in der Halle Nord. Tickets sind ab sofort im Online-Shop und im BSV-Shop erhältlich. Dauerkarten-Inhaber haben bis Mittwoch ein Vorkaufsrecht auf ihre festen Plätze und wurden per Mail informiert.

Buxtehude spielte mit:
Laura Kuske, Ylva-Elin Tants, Sophie Fasold; Larissa Kroepel, Maj Rika Nielsen (2/1), Lotta Heider (4), Anika Hampel (2/1), Charlotte Kähr (4), Cara Reiche, Levke Kretschmann (5), Cara Hartstock, Teresa von Prittwitz (3), Isa Ternede (5/1), Jolina Huhnstock (1), Lin Lück

Dirk Leun: „Wir haben die Reaktion gezeigt, die wir zeigen mussten. Insbesondere in der Deckung. Das hat in der 2. Halbzeit insbesondere sehr gut funktioniert mit Lin Lück und ihrer Physis. Dazu kamen gute Paraden von Sophie Fasold. In der ersten Hälfte haben wir zu viel liegen gelassen und uns nicht belohnt. Gelöst haben wir das gut, an der Verwertung hapert es allerdings. Nächste Woche geht es jetzt bei null los und es kommt auf diese eine Partie an. Das wird eine sehr schwere Aufgabe.“

Isa Ternede: „Dieser Kampf war sehr intensiv. Das war unfassbar geil vor dieser Kulisse, auch mit den Fans von Zwickau, die gepfiffen und gebuht haben. Das hat uns, glaube ich, noch mal einen extra Kick gegeben. Wir haben so viele Siebenmeter verworfen heute, ich habe versucht, den Kopf auszuschalten
und wollte ihn einfach reinhauen, damit wir nächste Woche uns den zweiten Sieg holen können.

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