Fotos: Kornej Weibert/Weib’z Fotografie
Der Buxtehuder SV hat am Wochenende etwas überraschend das Vorbereitungs-Turnier um den Nelken-Cup in Blomberg gewonnen. Zwei knappe Siege und eine knappe Niederlage sind die positive Bilanz gegen drei Top-Teams der Liga. Trainer Dirk Leun will die Ergebnisse keinesfalls überbewerten, nimmt allerdings wichtige Erkenntnisse mit für die letzte Phase der Vorbereitung.
Am Freitag startete der BSV mit einer Niederlage (26:28) gegen die TuS Metzingen ins Turnier. Trainer Dirk Leun ließ im Angriff lange 7:6 spielen. Mitte der 2. Halbzeit führte seine Mannschaft noch 22:20 und 23:21, doch dann häuften sich die Fehler, Metzingen gelangen insgesamt sechs Treffer ins leere Tor. Das wurde nach dem Spiel dann intern intensiv aufgearbeitet.
Im zweiten Spiel gegen Vize-Meister HSG Bensheim/Auerbauch agierte der BSV wesentlich konzentrierter und machte deutlich weniger Fehler als am Vortag. Trainer Dirk Leun war sehr zufrieden mit dem Angriff, der sich geduldig die Chancen erarbeitete. Dirk Leun: „Es war ein Duell auf Augenhöhe.“ Ab der 40. Minute ließ der Trainer erneut 7:6 spielen, „weil uns im Angriff dann die Lösungen fehlten.“ Anders als am Vortag wurden leichte Fehler vermieden, so gelang am Ende ein etwas glücklicher Sieg, den Isi Dölle mit dem Schlusspfiff mit einem verwandelten Siebenmeter sicherte.
Zum Abschluss traf der BSV am Sonntag auf den Gastgeber HSG Blomberg-Lippe. Die Partie war über 60 Minuten sehr ausgeglichen, ein Duell auf Augenhöhe. Dirk Leun: „Wir haben an die gute Leistung vom Samstag angeknüpft, mit einer stabilen Abwehrleistung die starken Blomberger weitgehend kontrolliert und den Gegner bei 27 Gegentoren gehalten.“ Einziges Manko: Die Wurf-Effektivität aus dem Rückraum ließ zu wünschen übrig.
Der Spielverlauf war eine Parallele zum Bensheim-Spiel. Nach 45 Minuten lag der BSV 21:24 zurück, der Angriff fand keine guten Lösungen mehr. Da ließ Dirk Leun abermals 7:6 spielen, sein Team drehte dann die Partie in den letzten 12 Minuten zum 28:26 und gewann am Ende etwas glücklich mit 28:27.
Trainer Dirk Leun war mit dem Auftreten seiner Mannschaft an den drei Tagen insgesamt sehr zufrieden, vom Turnier-Sieg etwas überrascht: „Das entsprach keinesfalls meinen Erwartungen.“ Er wolle die Ergebnisse dieser Vorbereitungsspiele nicht überbewerten, die beiden Siege waren am Ende auch etwas glücklich, aber: „Es gibt auch der Mannschaft ein gutes Gefühl, dass wir diesen drei Top-Teams hier Paroli geboten haben.“
Dirk Leun hat in den drei Tagen wichtige Erkenntnisse gewonnen:
Auf seine Torhüterinnen ist Verlass. Am ersten Tag spielte Laura Kuske durch und hielt sehr stark. Das zweite Spiel gehörte allein Sophie Fasold, der Neuzugang dankte es mit einer Top-Leistung. Am Sonntag war Laura Kuske wieder ein starker Rückhalt, bevor in den letzten 12 Minuten Ylva Tants zwischen die Pfosten ging und ebenfalls eine starke Leistung ablieferte.
Der Angriff habe Fortschritte auch im Positionsspiel 6 gegen 6 gemacht, das Team spiele flüssiger als in der Vor-Saison und bereite geduldiger die Torchancen vor.
Zudem habe die Mannschaft verstanden, dass „wir das taktische Mittel 7:6 als eine mögliche Waffe benötigen, die uns in bestimmten Situationen helfen soll. Dabei müssen wir aber eine entsprechende Effektivität im Abschluss erzielen.“
Insgesamt habe sein Team am Wochenende eine gute Teamleistung abgeliefert, zu der alle Spielerinnen etwas beigetragen haben. Dirk Leun freut sich über die starke Achse Anika Hampel und Jolina Huhnstock, sieht aber auch bei anderen Spielerinnen Fortschritte. So werde Mie Elen Rakstad immer stärker, aber auch Charlie steigert sich jetzt wieder nach ihrer Schulterverletzung.
Die Nachwuchsspielerinnen Larissa Kroepel und Lucy Saul hätten ihre Sache gut gemacht.
Einziger Wermutstropfen: Linksaußen Teresa von Prittwitz knallte nach einem Crash mit Laetitia Quist auf den Hallenboden und klagte wieder über starke Kopfschmerzen und Übelkeit, zog sich möglicherweise eine Gehirnerschütterung zu.
Dirk Leun gibt der Mannschaft jetzt zwei Tage frei, am kommenden Donnerstag folgt der nächste Härtetest in Stade gegen den Bundesliga-Konkurrenten VfL Oldenburg. Anpfiff ist um 19.30 Uhr im Sportcampus in Stade-Riensförde (Harsefelder Straße 200)
Für den Buxtehuder SV spielten im Tor: Laura Kuske, Sophie Fasold und Ylva Tants.
Die Tore erzielten: Anika Hampel 16/7, Jolina Huhnstock 14, Maj Nielsen 12/6, Mie Elen Rakstad 10, Charlie Kähr 9, Isi Dölle 8/1, Teresa von Prittwitz 5, Lotta Heider 4, Cara Reiche 4, Cara Hartstock 4, Lucy Saul 1, Larissa Kroepel 1.
Die Ergebnisse:
TuS Metzingen – Buxtehuder SV 28:26
HSG Blomberg-Lippe – HSG Bensheim/Auerbach 29:32
TuS Metzingen – HSG Blomberg-Lippe 28:34
Buxtehuder SV – HSG Bensheim/Auerbach 34:33
HSG Bensheim/Auerbach – TuS Metzingen 39:28
HSG Blomberg-Lippe – Buxtehuder SV 27:28
1. Buxtehuder SV | 4:2 Punkte |
2. HSG Bensheim/Auerbach | 4:2 Punkte |
3. HSG Blomberg-Lippe | 2:4 Punkte |
4. TuS Metzingen | 2:4 Punkte |