
Foto: Jürgen Wittholt
Im letzten Heimspiel der Liga-Hauptrunde hat der Buxtehuder SV am Samstagnachmittag mit 30:28 (16:12) gegen den BSV Sachsen Zwickau gewonnen. Mit dem Sieg ist vor dem letzten Spieltag klar: Die Buxtehuderinnen haben das Heimrecht für die Play-downs sicher – und spielen am Samstag, 19. April um 16 Uhr zuhause. Levke Kretschmann und Anika Hampel führten die Gastgeberinnen offensiv zum Erfolg.
Den besseren Start erwischten die Gäste aus Zwickau, für die von vornherein klar war, dass sie mit einer Niederlage keine Chance mehr auf ein eigenes Heimrecht haben würden. Nachdem Jolina Huhnstock nach drei Spielminuten den ersten Treffer für Buxtehude erzielte, setzten sich die Zwickauerinnen auf 2:4 in Führung. Zwölf Minuten brauchte die Offensive der Norddeutschen, um in Schwung zu kommen.
Nach dem 4:6 gelang Buxtehude ein 4:0-Lauf, den Charlotte Kähr mit ihrem Treffer zum 8:6 vollendete. Es war eine starke Phase, in der Laura Kuske vier Bälle parierte und ihre Offensive zusätzlich an einem Block und Aluminiumtreffer eine höhere Führung verpasste. Deshalb blieben die Gäste in Schlagdistanz. Der Rückraum aus Zwickau bereitete erwartungsgemäß immer wieder Probleme. 22 der 28 Zwickauer Treffer sollten am Ende auf das Rückraum-Trio Nakayama/Kajdon/Gorb gehen.
Der Buxtehuder Angriff ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen, denn ab Mitte der ersten Hälfte führte das Heimteam konstant mit drei Toren Vorsprung. 30 Sekunden vor dem Pausenpfiff versetzte Charlotte Kähr ihren Trainer Dirk Leun und die 970 Zuschauer in Schnappatmung: Die Schweizer Nationalspielerin hatte Probleme bei der Ballkontrolle im Tempogegenstoß, nahm deshalb den Ball auf und jagte die Harzkugel im Sprungwurf aus 14 Metern unter die Latte zum 16:12-Halbzeitstand.
In den zehn Minuten nach der Pause schmolz der Vorsprung der Gastgeberinnen nach und nach, da das Team Buxtehude zu leichtfertig den Ball hergab oder mit zu hektischen Abschlüssen an Zwickaus Torhüterin Babara Gyori scheiterte. Laura Kuske verhinderte nach 37 Minuten noch den drohenden Ausgleich, zwei Minuten später traf dann Arwen Gorb zum 20:20-Unentschieden und die Partie war wieder völlig offen.
Jetzt waren die Nerven beim Team von Dirk Leun gefragt und insbesondere Anika Hampel bewies ihre Nervenstärke am Samstagnachmittag und versenkte jeden ihrer sechs Strafwürfe. Damit lag ihre Mannschaft zur Mitte der zweiten Hälfte mit 23:21 in Führung – und kurze Zeit später dann doch in Rückstand. Zwickau gelangen drei Treffer in Folge und nutzte damit ein Überzahlspiel, um das Ergebnis auf 23:24 zu drehen.
Die stark aufspielenden Anika Hampel und Levke Kretschmann waren es nun, die das Offensivspiel komplett in ihre Hände nahmen. Alle Treffer der Schlussviertelstunde erzielten die beiden Rückraumspielerinnen für Buxtehude. Nur bei zweien mischte sich Cara Reiche noch unter die Torschützinnen – beim 28:27 sehenswert nach einem Anspiel von Lotta Heider von Außen auf Außen zum Kempa-Abschluss.
Sophie Fasold trumpfte in den Schlussminuten mit drei Paraden auf und hielt dabei 90 Sekunden vor dem Ende einen völlig freien Wurf von Lea-Sophie Walkowiak, der die Halle Nord zum Toben brachte. Anika Hampel setzte mit ihrem sechsten Strafwurf zum 30:28 die Entscheidung fest zum wichtigen Heimsieg für den Buxtehuder SV.
Mit dem Sieg sicherte sich der BSV das Heimrecht für die anstehenden Play-downs. Im Kampf um Platz neun warten die Norddeutschen jetzt das Ergebnis zwischen Neckarsulm und Metzingen am kommenden Mittwoch ab, bevor es dann am Wochenende in Leverkusen in den letzten Spieltag der Hauptrunde geht.
Buxtehude spielte mit:
Laura Kuske, Sophie Fasold; Larissa Kroepel, Maj Rika Nielsen, Leni Stolle, Lotta Heider (3), Anika Hampel (8/6), Charlotte Kähr (5), Cara Reiche (2), Levke Kretschmann (7), Cara Hartstock, Teresa von Prittwitz (2), Isa Ternede (1), Jolina Huhnstock (2), Lin Lück
Dirk Leun: „Prinzipiell bin ich mit den zwei Punkten zufrieden. Unsere Phasen haben sich aber wieder zu sehr abgewechselt. Wir setzen in der ersten Halbzeit vieles von dem um, was wir uns vorgenommen haben und schenken kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit unseren Vorsprung her. Das darf uns in den Play-downs natürlich nicht passieren. Aber meine Mannschaft hat in der Phase dann nicht den Kopf verloren und sich gefangen, da sieht man schon eine Entwicklung. Jetzt warten wir am Mittwoch das Ergebnis von Neckarsulm ab und wissen dann um die Situation fürs kommende Wochenende.“
Anika Hampel: „Wir wussten um die Wichtigkeit des Spiels. Uns war wichtig, dass wir das Heimrecht sichern und eine Möglichkeit auf Platz neun haben. Ich trainiere die Siebenmeter. Die Mädels haben mir ja einige herausgeholt und heute hat es sehr gut funktioniert.