Deutscher Pokalsieger 2015, 2017
EHF-Challenge-Cup-Sieger 2010
Euro-City-Cup-Sieger 1994

BSV verliert im ersten Play-down-Spiel

Foto: Felix Schlikis

Der Buxtehuder SV hat am Samstagnachmittag das erste Play-down-Spiel in der Best-of-Three-Serie gegen den BSV Sachsen Zwickau mit 29:32 (16:18) verloren. Zu keinem Zeitpunkt hatten die Buxtehuderinnen die Führung inne und liefen durchgehend einem wachsenden Rückstand hinterher. Die Aufholjagd in den Schlussminuten blieb ohne Erfolg.

Der Druck in der Halle Nord war schon vor dem Anpfiff spürbar. Es gab nur zwei Möglichkeiten: Gewinnen oder verlieren. Bei Unentschieden ginge es in die Verlängerung, um den Sieger in Spiel eins zu ermitteln.

Die Buxtehuderinnen erwischten offensiv einen guten Start. Zwar lagen die Gastgeberinnen vom Anpfiff im Rückstand, fanden aber bis zum 3:4 durch Levke Kretzschmann den Anschluss. Dann setzten sich die Zwickauerinnen auf 3:6 ab und es war, doch Charlotte Kähr unterbrach den kleinen Lauf der Gäste.

Dirk Leun nahm beim 5:9 nach neun Minuten die erste Auszeit und forderte seine Mannschaft auf, aufzuwachen und in der Abwehr zu agieren, statt zu reagieren. Denn sein Team war in nahezu jeder Situation den Schritt zu spät und fast jeder Wurf der Gäste wurde so zu einem Treffer. Nach 15 Minuten hatten die Zwickauerinnen zwölf Treffer aus ihren 14 Angriffen erzielt. Die Japanerin Kaho Nakayama stellte die Ergebnistafel auf 11:16 nach 19 Spielminuten. Deshalb folgte die zweite Auszeit von Dirk Leun umgehend. Er mahnte seine Mannschaft zu mehr Ruhe und nicht überstürzt aus der Abwehr herauszustürmen, damit sie mehr in die Zweikämpfe kommen.

Die Ansage nahmen sich die Gastgeberinnen zu Herzen und verkürzten bis zum Halbzeitpfiff noch auf 16:18, weil auch Laura Kuske nach der zweiten Auszeit ins Spiel fand und einige Bälle parierte. Schnell kam es in der zweiten Spielhälfte zur vorentscheidenden Phase, in der sich Zwickau auf 20:26 (42.) absetzte. Der Schwung aus der Phase vor der Pause war völlig weg bei Buxtehude und Zwickau kam zu oft zu einfachen Treffern. Kreisläuferin Laura Szabo beschäftigte den Buxtehuder Innenblock dermaßen, dass die Rückraumspielerinnen das für freie Abschlüsse nutzten.

Die Abwehr der Gastgeberinnen ließ defensiv die Galligkeit vermissen, die hingegen die Gäste an den Tag legten: Immer eine blockende Spielerin im Lauf- oder Passweg, sodass der Spielfluss gestoppt wurde. Zwischendurch die ein oder andere Nickligkeit, die aber auch in solch einer Partie erwartbar sind. Insgesamt tat sich das Team Buxtehude unfassbar schwer damit.

Lange schien die Partie bereits entschieden. Die 1075 Zuschauer in der Sporthalle Nord feuerten ihr Team dennoch ununterbrochen an. Als Teresa von Prittwitz mit zwei Treffern in Folge sechseinhalb Minuten vor dem Ende auf 28:31 verkürzte, keimte noch einmal Hoffnung auf. Nach einem parierten Wurf setzte von Prittwitz nach und schlug den Ball in Richtung Tor. Doch die Harzkugel rollte bis an den Pfosten des Zwickauer Tores, statt auf zwei Tore Rückstand zu verkürzen. Eine anschließende Zeitstrafe gegen Charlotte Kähr zog dann letztendlich den Stecker.

Durch die Niederlage liegt der Buxtehuder SV im Halbfinale der Play-downs nach Spiel eins mit 0:1 hinten und ist am kommenden Samstag um 18:30 Uhr in Zwickau zum Siegen verdammt, um ein drittes Spiel am 3. Mai in Buxtehude zu erzwingen. Der Fanclub und die Handball-Marketing organisieren eine Fanfahrt nach Zwickau. Interessierte können sich auf https://www.fansvonbuxte.de/ anmelden.

Buxtehude spielte mit:

Laura Kuske, Ylva-Elin Tants, Sophie Fasold; Larissa Kroepel, Maj Rika Nielsen (1), Lotta Heider (4), Anika Hampel (6/3), Charlotte Kähr (3), Cara Reiche (1), Levke Kretschmann (5), Cara Hartstock, Teresa von Prittwitz (6), Isa Ternede, Jolina Huhnstock (3), Lin Lück

Dirk Leun: „Der Sieg für Zwickau geht völlig in Ordnung. Mit dieser Abwehrleistung gewinnen wir kein Spiel gegen Zwickau. Sie haben bessere Lösungen als in den Ligaspielen gefunden. Vielleicht fehlen uns heute – nach zwei Siegen in der Liga – die entscheidenden Prozente in der Konzentration. Wir müssen aus der Partie heute lernen, um in Spiel zwei deutlich präsenter zu sein. Der Glaube an uns ist weiterhin da, dass wir die Serie noch drehen können und deshalb werden wir uns nicht geschlagen geben.“

Levke Kretschmann: „Das lief heute überhaupt nicht wie wir uns das vorgestellt haben. In der Abwehr haben wir über 60 Minuten keinen wirklichen Zugriff bekommen. Wir müssen es hinkriegen, unsere Qualität auf das Feld zu bekommen. Oft genug in der Saison haben wir eine gute Abwehr gestellt und das werden wir dann auch am nächsten Samstag in Zwickau brauchen. Ich bin optimistisch, dass uns das gelingen wird.“

Aktuelle Beiträge der Bundesliga Frauen

Loading...